G. und I. Leifheit
Stiftung verlängert Stiftungsprofessur Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz
Professor Dr. Roland Hardt ist für weitere zwei Jahre als Inhaber benannt
Die G. und I. Leifheit Stiftung fördert die Stiftungsprofessur Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz für weitere zwei Jahre. Ziel der Förderung ist es, die inzwischen fest etablierte universitäre Altersheilkunde weiterzuentwickeln und den ihr angemessenen Platz in Krankenversorgung, Forschung und Lehre in Rheinland-Pfalz auch zukünftig zu sicher. Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie ist seit 2018 Herr Prof. Roland Hardt, Leiter der Abteilung für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz.
Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, erklärt: „Unter allen Fächerkanonen der Universitätsmedizin Mainz hat die Disziplin des Fach Geriatrie seit seiner Etablierung eine immer größere Bedeutung erhalten. Und sie wird wegen der Alterung unserer Gesellschaft weiterwachsen, so die Prognosen. Unsere Bau- Masterplanung haben wir bereits dementsprechend gestaltet. Darüber hinaus werden sich durch die angestrebte Etablierung eines Helmholtz-Zentrums für Alternsforschung am Standort Mainz Anknüpfungspunkte für die Forschung und der Translation von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung ergeben. Die G. und I. Leifheit Stiftung optimiert dankenswerterweise mit ihrer fortgeführten Förderung der Stiftungsprofessur für Geriatrie die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Gestaltung dieser Weiterentwicklungen.“
Die geriatrische Medizin geht über die organmedizinische Betrachtung der Patient:innen hinaus. Stiftungsprofessor Dr. Roland Hardt und sein Team der Abteilung für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz haben den Gesamtzustand der ihnen anvertrauten
Über die Verlängerung der Förderung der Stiftungsprofessur Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz freuen sich (v.l.n.r.) Ingo Nehrbaß (Geschäftsführer der G. und I. Leifheit Stiftung), Prof. Dr. Roland Hardt (Leiter der Abt. für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz und Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie), Dr. Josef Peter Mertes (stv. Vorsitzender der G. und I. Leifheit Stiftung) und Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz); Bildquelle: Peter Pulkowski / Universitätsmedizin Mainz
Menschen im Blick und nicht nur ein bestimmtes Symptom. Um sowohl alterstypische Mehrfacherkrankungen, körperlich-funktionelle Defizite, als auch mentale und psychische Probleme sowie das soziale Umfeld der Patient:innen zu erfassen, führen die Expert:innen zusätzlich zu den klassischen ärztlichen Untersuchungsmethoden ein sogenanntes geriatrisches Assessment durch. Die Therapie ist sowohl inter- als auch multidisziplinär angelegt. Ziel ist es, den funktionellen Status und die Lebensqualität des älteren Patienten zu verbessern und seine Autonomie zu fördern.
„Die Zusage der Universitätsmedizin Mainz das Fortbestehen der Geriatrie kurzfristig durch“ eine Erhöhung der Bettenzahl und mittelfristig durch die Einbeziehung in den ‚Baumasterplan‘ maßgeblich weiterzuentwickeln, hat dem Vorstand der G. und I. Leifheit Stiftung die Entscheidung erleichtert, die Stiftungsprofessur um zwei weitere Jahre zu verlängern“, erklärt Ingo Nehrbaß, Geschäftsführer der G. und I. Leifheit Stiftung Nassau, und verweist auf das Anliegen der Stiftung, älteren Menschen die bestmögliche medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgung zukommen zu lassen.
Durch vielfältiges Engagement ist es in den letzten Jahren sehr gut gelungen, die universitäre Geriatrie zu stärken – inklusive der für die Zukunft unserer Gesellschaft so wichtigen studentischen Lehre. Studierende der Universitätsmedizin Mainz befassen sich bereits während ihres Studiums mit geriatrischen Themen. Zudem erhalten sie die Chance, in der eigenen universitären geriatrischen Abteilung praktische Erfahrungen sammeln zu können. Das ist im bundesweiten Vergleich keine Selbstverständlichkeit in einem Studium der Humanmedizin.
Auch im Bereich Forschung ist der Inhaber der Stiftungsprofessur aktiv. So hat er beispielsweise die Federführung Forschungsprojekt GerNe – Geriatrisches Netzwerk. Derzeit werten die Wissenschaftler:innen die gewonnenen Daten des vom Innovationsfonds geförderten Projektes aus. Mit den nach der Evaluation zur Verfügung stehenden Erkenntnissen können Aussagen darüber getroffen werden, wie eine engere, strukturierte Verzahnung der stationären und ambulanten Versorgung geriatrischer Patienten erreicht werden kann.
Prof. Dr. Roland Hardt, Leiter der Abt. für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz und Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie, erläutert: „Die Anzahl geriatrischer, häufig multimorbider Patient:innen und Patienten, die komplexe Erkrankungen aufweisen, steigt stetig. Aufgrund des demografischen Wandels, der wachsenden Komplexität von diagnostischen und therapeutischen Prozessen und des damit einhergehenden spezifischen Behandlungsbedarfs, rechnen wir für universitäre geriatrische Abteilung damit, dass sich die Leistungszahlen stark erhöhen werden. Auch im Namen unseren Patientinnen und Patienten sowie unseren Netzwerk- und Kooperationspartnern bedanke ich mich daher sehr für die weitsichtige und zukunftsweisende Entscheidung der Stiftung, die Förderung fortzuführen.“
Die Geriatrie befasst sich mit den körperlichen, geistigen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlung und Pflege alter Patienten – auch am Lebensende. Bei geriatrischen Patient:innen treten Krankheiten nicht selten anders in Erscheinung als bei Jüngeren, was ihre Diagnose erschwert. Zudem weisen die Patient:innen häufig ein gewisses Maß an Gebrechlichkeit auf und leiden an mehreren, teilweise auch chronischen Erkrankungen. Dies erschwert es, spezifische Krankheitserscheinungen gezielt zu behandeln. Die typische geriatrische Patientenklientel bilden über 80-Jährige. Im Jahr 2050 wird voraussichtlich jede:r siebte Bundesbürger:in dieses Alter erreicht haben – bundesweit rund zehn Millionen Menschen.
Zur Person Professor Dr. Roland Hardt:
Professor Dr. Roland Hardt ist seit 27 Jahren in der Altersmedizin tätig. Er studierte Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er 1986 auch promovierte. Nach verschiedenen Stationen ärztlicher Tätigkeit, u.a. als Chefarzt der Geriatrischen Klinik St. Irminen der Vereinigten Hospitien in Trier, legte er 1996 seine Habilitation für das Fach Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke ab. 2003 habilitiert er um an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Seit 2004 ist er apl. Prof. an der JGU und lehrt das Querschnittsfach Medizin des Alters und des alternden Menschen. Von 2005 bis August 2016 war er als Chefarzt der Geriatrischen Klinik – Geriatrische Schlaganfalleinheit im Katholischen Klinikum Mainz tätig. Seit dem 1. September 2016 ist der 61-Jährige Leiter der Abteilung für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz, seit 2018 Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie.
Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz freuen sich (v.l.n.r.) Ingo Nehrbaß (Geschäftsführer der G. und I. Leifheit Stiftung), Prof. Dr. Roland Hardt (Leiter der Abt. für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz und Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie), Dr. Josef Peter Mertes (stv. Vorsitzender der G. und I. Leifheit Stiftung) und Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz);
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich mehr als 320.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 700 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.
[Zahlen: Stand 2021]