Rhein-Lahn-Zeitung, 15. Dezember 2017:
Leifheit-Campus Privates Gymnasium in Nassau erhält Urkunde pünktlich zum 97. Geburtstag des Stifters und viel früher als erwartet
Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz
Nassau. Pünktlich zum 97. Geburtstag des Nassauer Ehrenbürgers und Stifters Günter Leifheit hat der Leifheit-Campus die Urkunde über die staatliche Genehmigung des Gymnasiums in privater Trägerschaft der Öffentlichkeit präsentiert. Das Schreiben des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums war völlig überraschend einen Tag zuvor mit der Post gekommen und hatte große Freude bei den Verantwortlichen ausgelöst. „Das ist ein Riesenschritt für uns“, sagte Dr. Thomas Klimaschka, Vorstand der Genossenschaft, die Träger der Schule ist. „Wir alle sind stolz und glücklich, dass schon acht Monate vor Beginn des kommenden Schuljahres diese Urkunde vorliegt.“
Mit der Zusage des Landes hatte am Leifheit-Campus in diesem Jahr niemand mehr gerechnet. Vor vier Wochen habe die Schulaufsicht noch kundgetan, es könne Ende Juni 2018 werden, bis die Genehmigung des Ministeriums vorliege. Am 13. November hatte die Schulaufsicht den elf Tage zuvor eingegangenen Antrag des Leifheit-Campus nach Mainz weitergeleitet. Nun kam das Schreiben der Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zu einem geradezu idealen Zeitpunkt.
Aus Anlass des Geburtstags des 2009 verstorbenen Ehrenbürgers kommt der Vorstand der G. und I. Leifheit-Stiftung jedes Jahr gegen Ende der zweiten Dezemberwoche in Nassau für mehrere Tage zusammen. Noch am Vormittag war der komplette Vorstand zu einer Besichtigung am Leifheit-Campus gewesen, um sich das mittlerweile auf drei Jahrgänge gewachsene Privatgymnasium anzusehen. Als Genossenschaftsvorstand Dr. Klimaschka im Anschluss die Post sichtete und auf einen Umschlag des Bildungsministeriums stieß, traute er seinen Augen nicht, als er darin die Urkunde entdeckte. Prompt machte er sich auf den Weg und überraschte die Mitglieder des Stiftungsvorstands beim Mittagessen mit dem Dokument.
Ilse Leifheit, Vorstandsvorsitzende der Stiftung, zeigte sich begeistert davon, dass die Anerkennungsurkunde am Geburtstag des Stifters, ihrem verstorbenen Mann, präsentiert werden konnte. Ihr Stellvertreter Dr. Josef Peter Mertes sagte, die gute Kunde aus Mainz gebe dem Schulträger und dem Förderer Sicherheit. Der frühere Schulleiter und langjährige Landespolitiker erläuterte die Bedeutung der vom 1. August 2018 wirksamen staatlichen Anerkennung. Damit übernimmt das Land die Personalkosten für den Leifheit-Campus nach einem bestimmten Schlüssel und stellt noch mal 10 Prozent dieser Summe für Sachkosten zur Verfügung. Außerdem können künftig verbeamtete Lehrkräfte am Privatgymnasium tätig werden.
Dr. Klimaschka wies darauf hin, dass ab kommendem Schuljahr damit der Rhein-Lahn-Kreis die Fahrtkosten für die Schüler übernimmt – auch für jene, die bereits jetzt am Campus unterrichtet werden. „Das spart den Eltern viel Geld“, sagte der Genossenschaftsvorstand. Er zeigte sich dankbar gegenüber der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Nord und dem Bildungsministerium für die frühzeitige Übersendung der staatlichen Anerkennung. „Das ist ein Zeichen der guten Zusammenarbeit, die wir von Anfang an gepflegt haben“, so Dr. Klimaschka. Einen besonderen Dank richtete er auch an die Kinder der jetzigen Jahrgangsstufe 7 und ihre Eltern. „Sie haben es möglich gemacht, dass die Schule im Sommer 2015 ihren Betrieb aufnehmen konnte.“