Rhein-Lahn-Zeitung, 18. Januar 2017:
Kultur Vorstand sagt Förderung für drei Jahre zu und bewilligt 70.000 Euro für die Saison 2017
Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz
Nassau/Rhein-Lahn. Das Lahnfestival „Gegen den Strom“ hat von seinem wichtigsten Einzelförderer eine Zusage bekommen, dass er die Kulturreihe zwischen Lahnstein und Diez für weitere drei Jahre finanziell unterstützen wird. Konkret für die im Mai beginnende Festivalsaison 2017 überreichte Josef Peter Mertes für die G. und I. Leifheit-Stiftung am Dienstag in Nassau einen Bewilligungsbescheid über 70.000 Euro an den künstlerischen Leiter Diethelm Gresch. Am selben Tag kam per Post auch die Bewilligung des Kultursommers Rheinland-Pfalz für 25.000 Euro, sodass die beiden Hauptsäulen der Finanzierung feststehen.
Mit der Bewilligung zeigt die G. und I. Leifheit-Stiftung, dass man nach der geplatzten Gründung einer gemeinnützigen GmbH als Trägergesellschaft (die RLZ berichtete) zu der Veranstaltungsreihe steht. Bereits seit drei Jahren fördert die Stiftung das Festival. „Man braucht Planungssicherheit, damit man die Künstler binden kann“, begründet Vorstandsmitglied Mertes die Zusage, „Gegen den Strom“ bis mindestens 2019 zu unterstützen. Der ehemalige Landtagsabgeordnete und frühere Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion lobte das Engagement des künstlerischen Leiters Gresch für die Belebung des Kulturangebots in der Region.
Auch 2017 wird das Festival nun also vom Verein Peregrini, dessen Vorsitzender Gresch ist, getragen. Wann und in welcher Form eine andere Organisationsstruktur etabliert wird, ist derzeit offen. „Ziel ist es, eine Verstetigung zu erreichen“, sagte Mertes. „Es gibt verschiedene Überlegungen, wie man das angeht und umsetzt.“
In seine achte Saison geht das Lahnfestival am 12. Mai mit Terence Mc Nallys „Meisterklasse“, in der die Schauspielerin Andrea Eckert die legendäre Opernsängerin Maria Callas mimt – eine Rolle, mit der sie am Wiener Volkstheater in elf Jahren mehr als 170.000 Zuschauer begeistert hat. In Kooperation mit der Opera Classica soll es zwei bis drei Opernaufführungen geben, wobei Mozarts „Cosi fan tutte“ bereits feststeht. Ein zentrales Element ist die Klavierakademie mit Lev Natochenny und Eugene Choi. Auch der Pianist Igor Lazko wird nun mitwirken.
Die etwa 25 geplanten Veranstaltungen des Festivals bilden ein breites Spektrum ab. Die Kinderoper „Arche Noah“ von Annegret Ritzel gehört ebenso dazu wie die Offenbach-Tage, ein Konzert der Flora Sinfonie, ein Jazzkonzert und der Tanzball im Marmorsaal. Auch die Themen Philosophie und Theologie werden wieder berücksichtigt. So wird Limburgs neuer Bischof Georg Bätzing mit Holger Zaborowski von der Hochschule in Vallendar diskutieren. Der Professor wird zudem über das Verhältnis des deutschen Philosophen Martin Heidegger zum Nationalsozialismus sprechen.