Rhein-Lahn-Zeitung, 25. Oktober 2017:
Inklusion Neuanschaffung wurde von der G. und I. Leifheit-Stiftung gefördert und steht kostenlos zur Verfügung
Nassau. Die einen nennen es Boule, die anderen sagen Boccia oder Pétanque dazu – gemeint sind damit allenfalls leicht voneinander abweichende Varianten einer Kugelsportart, die man ab sofort auf der Festwiese der Stiftung Scheuern betreiben kann. Dort ist mit Unterstützung der G. und I. Leifheit-Stiftung eine Boulebahn entstanden, die es nun gebührend einzuweihen galt. Die Oktobersonne strahlte, als Ilse Leifheit, die Vorsitzende der Leifheit-Stiftung, gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Josef Peter Mertes und Geschäftsführer Ingo Nehrbaß auf dem parkähnlichen Gelände der Stiftung Scheuern eintraf. „Wir danken Frau Leifheit und der Stiftung von Herzen dafür, dass sie uns den Bau der Boulebahn ermöglicht haben“, sagte Pfarrer Gerd Biesgen, Vorstand der Stiftung Scheuern, bei der kleinen Open-Air-Feier. Die Leifheit-Stiftung hat das Vorhaben, das Menschen mit und ohne Behinderung über die sportliche Betätigung hinaus Anreize bieten soll, zwanglos miteinander in Kontakt zu kommen, mit großzügigen 5000 Euro gefördert. „Im Moment sind wir hier zwar noch weitgehend unter uns. Aber wir hoffen, dass in Zukunft auch Bürger von außerhalb hierherkommen und die Boulebahn nutzen werden“, fügte Biesgen mit Blick auf die Tatsache hinzu, dass sich die Stiftung Scheuern im Sinn der Inklusion künftig noch mehr als bisher gegenüber dem Ortsteil Scheuern und der Stadt Nassau öffnen möchte. Dann hieß es, zur Tat zu schreiten. „Man wirft eine kleine Holzkugel, das sogenannte Schweinchen, auf die Bahn. In zwei Mannschaften versuchen die Spieler, mit ihren Metallkugeln so nahe wie möglich an das Schweinchen heranzukommen und dabei die Kugeln der jeweils anderen Mannschaft wegzuschießen“, erklärte Peter Josef Mertes, offenbar ein versierter Boule-Kenner, die Spielregeln. Ein wenig wurde noch darüber diskutiert, ob man die Bahn mit Blick auf die Nassauer Burg oder besser in der entgegengesetzten Richtung bespielen sollte, dann waren die Teams auch schon gebildet: Für die Leifheit-Stiftung kämpften Ilse Leifheit, Peter Josef Mertes und Ingo Nehrbaß, für die Stiftung Scheuern die Bewohner Lena Engelke und Siegfried Bednarzik gemeinsam mit Pfarrer Gerd Biesgen um Sieg und Ehre. Nach dieser ersten „Wettbewerbsrunde“, bei der der Spaß an der Freud logischerweise klar im Vordergrund stand, hieß es „Bahn frei für alle“. Auf dieses Kommando hatten einige nur gewartet: Rund ein Dutzend Spieler testete unter den Blicken zahlreicher Zuschauer die funkelnagelneue Boulebahn, die übrigens allen Bürgern aus Nassau und darüber hinaus kostenlos zur Verfügung steht, auf Herz und Nieren.