„Bass macht Spaß!“
Der neue Stiftungsprofessor für Jazz-Kontrabass an der Hochschule für Musik Mainz, Marc Muellbauer, gab am vergangenen Mittwoch (13.11.2024) ein umjubeltes Antrittskonzert
Es ist ein akademisches Ritual, dass sich neue Professorinnen und Professoren mit einer Antrittsvorlesung der Öffentlichkeit vorstellen. In der Musik ist die Vorlesung natürlich ein Konzert: Und so feierte auch der Jazz-Kontrabassist, Komponist und Bandleader Marc Muellbauer, der zum Sommersemester 2024 seine Tätigkeit an der Hochschule für Musik Mainz angetreten hat, seinen universitären Einstand mit einem Konzertabend.
Der Vizepräsident für Forschung der Johannes Gutenberg-Universität, Herr Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, und die Rektorin der Hochschule für Musik, Frau Prof. Dr. Valerie Krupp, eröffneten den Abend mit kurzen Grußworten, brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass mit Herrn Prof. Muellbauer ein künstlerisch und pädagogisch so kompetenter Kollege gewonnen werden konnte – und dankten herzlich den Stiftern, die diese Professur ermöglicht haben.
Der deutsch-britische Musiker Marc Muellbauer komponiert und arrangiert für seine eigenen Formationen und ist u.a. als langjähriges Mitglied des Julia Hülsmann Trios bekannt, spielt weltweit Konzerte und veröffentlichte zahlreiche Alben auf dem renommierten Label ECM. Für das Antrittskonzert hat sich Muellbauer eine Mainzer Band zusammengestellt: „Ich hatte Lust, die neuen Kollegen direkt musikalisch kennenzulernen!“ So war am Schlagzeug Thomas Sauerborn zu hören, Prof. Sebastian Sternal (Leiter der Abteilung Jazz und Populäre Musik) übernahm den Klavierpart. Am Saxophon war der Berliner Saxophonist Uli Kempendorff kurzfristig für den erkrankten Prof. Claudius Valk eingesprungen.
Das Repertoire – ausschließlich Werke aus Muellbauers Feder – bestach durch ein breites Spektrum im musikalischen Ausdruck. Während Werke wie „Second Thoughts“ oder „Valldemossa“ (Frédéric Chopin gewidmet) von feiner, transparenter Klanglichkeit bestimmt waren, warteten „Nevergreen“ oder „Bumble Bee“ mit rhythmischen Raffinessen auf. Im Kontrast dazu stand die mitreißende Energie von Kompositionen wie „DedicaPon“ oder „Seeing Stars“ (eine neue Melodie über einen alten Jazz-Standard). Das Zusammenspiel der Band war bisweilen fast telepathisch, immer geprägt von der Freude am improvisatorischen Moment. Muellbauer beeindruckte mit virtuosem Kontrabass-Spiel, war Ankerpunkt und Impulsgeber zugleich und führte die Band mit hoher Präsenz durch den Abend.
Die Zuschauer dankten es der Band mit begeistertem Applaus. Und Tim Gemünden, einer der Förderer der Stiftungsprofessur, brachte den Abend mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: „Bass macht Spaß!“.
HINTERGRUND:
Die Professur für Jazz-Kontrabass konnte als Stiftungsprofessur für die Dauer von fünf Jahren im Umfang einer 0,5 W2-Professur durch die großzügige Unterstützung von mehreren Stiftungen aus der Region ermöglicht werden, insbesondere durch die G. und I. Leifheit Stiftung, die VRM Stiftung (initiert durch Herrn Dr. Peter Hanser-Strecker) und Peter E. Eckes. Weitere wichtige Förderer waren u.a. Tim Gemünden (Wohnpark Heidesheim-Uhlerborn GmbH), Dieter Pieroth und die Mainzer Wissenschaftsstiftung. Es besteht die Hoffnung, dass die Stelle nach 5 Jahren durch Unterstützung des Landes in den Haushalt der JGU übernommen werden kann.